Praxishandbuch
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Mit Opa unterwegs
Praxisbeispiel: Ein Großvater-Enkelkinder-Wochenende
Wir laden Großväter ein, die mit ihren Enkelkindern ein Wochenende gemeinsam
verbringen möchten. Es soll Zeit sein zum miteinander Spielen, Singen und
Basteln. Eine Schatzsuche sowie das gemeinsame Grillen gehören natürlich auch
dazu.
Aber auch das Gespräch mit den "Opas" untereinander soll nicht zu kurz
kommen…
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"Als mein Kind so alt war wie mein Enkel heute…"
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"Die Vaterrolle damals und heute…"
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"Mein Vater und ich…"
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"Nun bin ich Opa…"
Diese und andere Themen werden die Männerrunden prägen.
Die Veranstaltung wird vorbereitend im Jahresprogramm der landeskirchlichen
Männerarbeit oder einer Familienbildungsstätte angekündigt. Das hier skizzierte
Angebot entstand nach vielen Vater-Kind-Wochenenden, als der Wunsch aufkam,
ein Großväter-Enkel-Seminar anzubieten. Das Konzept wurde erstmals als
Angebot der Männerarbeit im Sprengel Ostfriesland ausprobiert.
Programm
Das Wochenende beginnt am Freitag mit der Anreise der Teilnehmenden bis ca.
17:30 Uhr. Alle erhalten ihr Zimmer, und wenn ein Großvater mit zwei Kindern
anreist, wird eine Extramatratze ins Zimmer gelegt, damit alle zusammen sind. Auf
jedem Bett liegt ein kleines Betthupferl (Süßigkeit).
Um 18:30 Uhr beginnt das Seminar mit dem gemeinsamen Abendessen, dabei
werden alle Teilnehmenden vom Leitungsteam begrüßt.
Um 19:30 Uhr beginnt dann das gemeinsame Spielprogramm für die Großväter
und Enkel. Das Alter der Kinder liegt zwischen 5 und 10 Jahren. Kennen lernen
steht auf dem Programm; Singspiele sind dabei behilflich.
Beliebt und spannend sind Fragen wie: "Wie gut kennst du deinen Opa?" und
umgekehrt. Fragen werden dazu vorbereitet, wie etwa:
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was ist die Lieblingsfarbe deines Opas/Enkels
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welches Lieblingsessen…
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welches Lieblingseis …
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usw.
Eine gute Nacht Geschichte beschließt den "offiziellen" Teil des Abends, aber
bevor die Großväter die Enkel ins Bett bringen, haben sie noch die Möglichkeit
zum Spielen, Spazierengehen usw.
Später, gegen 21:45 Uhr, treffen sich die "Opas" zum Gespräch, das mit den o. g.
Themen eröffnet wird. Nicht selten gehen die Gespräche bis tief in die Nacht,
wobei es auch emotional zugehen kann. Wenn alte Erinnerungen wach werden
zum Beispiel.
Am zweiten Tag wird vormittags gespielt, nachmittags gebastelt. Die Spiele
werden z. B. aus dem Buch entnommen: "Echt was erleben" von Elke Hartebrodt-
Schwier. Zum Basteln gibt es für die kleineren Kinder Anleitungen aus Papier
(Masken, Tiere, usw.), für die älteren Kinder z. B. Nistkästen, Insektenhotels und
Ähnliches.
Es folgt das beliebte gemeinsame Grillen, und eine Schatzsuche beschließt den
Tag, dabei wurde der "Schatz" - ein Karton mit Süßigkeiten - von einem Mitarbeiter
versteckt, und Aufgaben, die es zu lösen gilt, führen zum Schatz. (Wo befindet
sich…?, und dort gibt es die nächste Aufgabe: Welches Haus…?)
Später folgt wieder das Gespräch unter Großvätern.
Am Sonntag nehmen alle gemeinsam am Gottesdienst teil. Dabei zeigen die
Kinder eventuell ein gelerntes Spiel, präsentieren ein gebasteltes Insektenhotel,
singen neue Lieder….
Es folgt nach dem Gottesdienst eine Schlussrunde, ein Verabschiedungsritual, und
mit dem gemeinsamen Mittagessen endet das Seminar.
Bernhard Noormann
Referent der Männerarbeit im Haus kirchlicher Dienste
der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers