Die Vater-Kind-Aktion wendet sich natürlich an Väter. Zugleich will sie Organisationen Impulse geben, Väter auf ihr
Engagement für ihre Kinder hin anzusprechen und dafür eigene Angebote zu entwickeln. Eine Gelegenheit dazu bietet
sich z. B. rund um den traditionellen „Vatertag“. Der wiederum fällt auf das kirchliche Fest „Christi Himmelfahrt“.
Deshalb möchte die Vater-Kind-Aktion auch Vorschläge für eine Gottesdienstfeier für Väter mit ihren Kindern zur
Verfügung stellen.
Ein solcher Gottesdienst kann Outdoor, unter freiem Himmel gefeiert werden, was schon einmal etwas Besonderes
darstellt. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Feier Väter und ihre Kinder gleichermaßen ansprechen soll. Er folgt
deshalb nicht den üblichen Abläufen (was nicht nur Kinder schätzen.) Das Gewicht liegt darauf, dass Väter und Kinder
etwas gemeinsam miteinander tun und erleben – im Rahmen eines Gottesdienstes.
Der hier vorliegende Entwurf ist nicht „fertig“. Er will Impulse geben, Ideen zur Verfügung stellen, Anregungen
vermitteln. Einzelne Fragmente können übernommen, andere müssen den jeweiligen Bedürfnissen angepasst oder
auch ergänzt oder erweitert werden. Auch bei den Texten handelt es sich um Vorschläge.
Je nach Situation vor Ort kann der Gottesdienst auch von Vätern und Kindern vorbereitet werden. Das ist etwa dann
der Fall, wenn Materialien wie z. B. das „Traumfloß“ bereits im Vorfeld gemeinsam gebastelt werden und im
Gottesdienst weiter verwendet wird.
Musik ist wichtig. Wenn jemand mit dabei sein kann, der die Lieder mit Spaß und Elan einüben kann, können wir das
sehr empfehlen.
vaterundkind.de
I.
Begrüßung
Liebe Kinder und Väter und alle lieben Menschen, die mit uns gemeinsam Gottesdienst feiern! Wir freuen uns
ausgesprochen über die Kinder und Väter, die hier sind. Willkommen!
Das ist ein besonderer Gottesdienst. Er bringt Väter und Kinder zusammen, um etwas miteinander zu machen, sich
miteinander zu freuen, einfach weil wir zusammen sind und es uns gut gehen soll. Denn Gott liebt uns, und das soll
unter uns sichtbar werden.
[Wenn der Gottesdienst am kirchlichen Feiertag Christi Himmelfahrt begangen werden soll, kann hier Bezug
genommen werden. Jesus Christus geht zum Vater. Was da passiert, ist Teil der Geschichte von diesem Jesus, der Gott
den lieben Vater genannt hat. Gott Vater und Sohn sind an Himmelfahrt innig vereint. Uns allen ist zugesagt, Kinder
Gottes zu sein. Wenn Christus auffährt in den Himmel ist er nicht einfach weg, sondern erst recht da, denn der
Himmel ist überall.]
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
II.
Einführung
Die Feier steht unter dem Motto „Mit Papa träumen“. (Das ist auch das Motto der Vater-Kind-Aktion 2018 der
Männerarbeit der EKD.)
Wenn wir träumen, passiert etwas Einzigartiges. Wir überlassen uns der Fantasie. Das kann so sein, dass wir uns etwas
ausdenken, es uns vorstellen – etwas Schönes oder Abenteuerliches – und es einfach immer weiterspinnen. Wie eine
gute Geschichte oder wie in einem spannenden Film. Man weiß noch nicht, wie es weiter geht oder aus geht. Träume
haben ihre eigenen Regeln, und dazu gehört auf jeden Fall der Überraschungseffekt.
So vor mich hin träumen kann sehr anregend sein. Eine Kraftquelle. Mal aus allem um mich herum aussteigen.
Träumerisch in die Luft gucken und dabei ganz woanders sein – und dabei eigentlich ganz nah bei mir, ganz tief in mir
drin.
Gemeinsam träumen ist dann noch einmal etwas Spezielleres. Da kommt noch die Fantasie eines anderen hinzu. Wir
können beieinander sein, auf diese traumverlorene Art miteinander sein. Wir können uns auch gegenseitig an dem,
was wir da träumen, teilhaben lassen, es erzählen, es zeigen. Da schwingen wir aufeinander ein, und es kann noch
zusätzlich etwas Neues hinzukommen und sich weiter entfalten.
Und schließlich: Wenn es Kinder und Väter sind, die miteinander zu träumen anfangen, kriegen sie einiges
voneinander mit. Sie sind ganz gemütlich beisammen, hängen miteinander ab. Und dabei gucken sie sich ein bisschen
in die Seele. Wie von selber knüpft sich dabei ein Band, das sie miteinander verbindet. Das tut gut.
Wir beginnen unseren Gottesdienst mit einem kleinen Ritual. Drei Kerzen werden nacheinander angezündet.
III.
Dankesritual
1. Kerze
Wir denken an die, die den Rahmen geschaffen haben, den Raum geputzt haben, die Heizung angemacht, die Stühle
gestellt haben. (Outdoor: den Rasen gemäht, die Stühle gestellt, die Sachen vorbereitet und hergebracht haben. Ohne
diese Menschen wäre es uns nicht möglich hier zu sein. (Auch über das gute Wetter freuen wir uns.)
2. Kerze
Wir denken an die, die zuhause geblieben sind, die gesagt haben: „Geh du los und hab eine gute Zeit!“ Ohne diese
Menschen, die zu Hause auf Kinder oder Haustiere in der Zeit achten, wären wir nicht hier.
3. Kerze
Wir denken an uns, ohne uns als Teilnehmer dieses Gottesdienstes wäre er nicht möglich. Schau dich um, nimm wahr,
wer hier ist, und spüre die Kraft, die aus der Gruppe strömt.
Möglicherweise im Kreis stehend (bei kleinerer Anzahl) sind alle gebeten, ihren Vornamen zu nennen. Wer einen
zweiten Vornamen hat, nenne den bitte auch, da sind Namen der Vorfahren dabei, die kommen so auch in den Kreis.)
V.
Lesung, Psalm o. ä.
Nach Psalm 126
Wie ein Traum wird es sein, wenn Gott uns befreit,
wie in einem Traum.
Gerade noch haben wir Tränen geweint,
doch jetzt sind wir überglücklich.
Unser Mund kann wieder lachen,
unsere Zunge wieder singen.
Wie ein Traum wird es sein, wenn Gott uns befreit,
wie in einem Traum.
Überall erzählt man sich: Gott hat Großes getan.
Ja Gott hat Großartiges getan,
er hat unsere Traurigkeit in Freude verwandelt.
Wie ein Traum wird es sein, wenn Gott uns befreit,
wie in einem Traum.
(© Klaus‐Uwe Nommensen in: Kinderkirche zu biblischen Geschichten, München 2009)
V.
Nach Psalm 126
Wie ein Traum wird es sein, wenn Gott uns befreit,
wie in einem Traum.
Gerade noch haben wir Tränen geweint,
doch jetzt sind wir überglücklich.
Unser Mund kann wieder lachen,
unsere Zunge wieder singen.
Wie ein Traum wird es sein, wenn Gott uns befreit,
wie in einem Traum.
Überall erzählt man sich: Gott hat Großes getan.
Ja Gott hat Großartiges getan,
er hat unsere Traurigkeit in Freude verwandelt.
Wie ein Traum wird es sein, wenn Gott uns befreit,
wie in einem Traum.
(© Klaus‐Uwe Nommensen in: Kinderkirche zu biblischen Geschichten, München 2009)
VI.
Aktion
Vorschlag 1
Fantasiereise (mit Berührungen wie „Pizza backen“; erst Väter, dann Kinder)
Wenn eine trockene, warme Wiese da ist oder Platz im Gottesdienstraum, können alle eingeladen werden, eine
Fantasie-/Traumreise mitzumachen.
Zuerst legen sich die Kinder hin und die Väter berühren sie, anschließend wird gewechselt.
Mach’s dir gemütlich! Räkel und dehnen ist schön.
Dann mach die Augen zu, lieg ganz ruhig und entspannt. Stell dir vor:
Du liegst auf einer Wiese. Spürst du das?
Über dir breiten Bäume ihre Äste. Ein leiser Wind weht. (Väter/Kinder fächeln sanft Luft zu.)
Die Blätter rauschen und murmeln. (Väter/Kinder pusten leise und reiben die Hände)
Eine kleine Ameise läuft über die Beine hinweg. (Tupfende Bewegung mit den Fingern.)
Oh, da kommt ein Schmetterling, fliegt lustig flatternd und schön hin und her. Kurz setzt er sich auf deine Nase.
(Leichte Berührung.) Und startet wieder weiter.
Ein neugieriges, freundliches kleines Tier (Hase? Igel? Katze?) schleicht heran. Und ganz vorsichtig schnuppert es mit
seiner warmen Nase mal hier mal da an dir. (tastende Berührungen.) Dann hüpft es fort.
Ein Blatt fällt vom Baum und segelt auf deinen Bauch. (Flache Hand.)
Du fühlst dich ganz leicht und wohl, immer zufriedener.
Vorschlag 2
Traum-Floß basteln
Materialien wie Korken, Holzstäbe, Pappe, Gummis, Kordel, Stoff für ein Segel usw. müssen zur Verfügung gehalten
und ausgeteilt werden.
In einem zweiten Schritt kann man Gepäckstücke anfertigen oder auswählen (Päckchen aus Pappe oder Papier falten
oder Zettel beschriften, Murmeln oder andere Gegenstände nehmen, die für etwas stehen sollen) und aufladen.
Leitfrage dabei ist: Was will ich auf eine Traumreise mit dir mitnehmen?
(https://www.schule-und-familie.de/basteln/rund-ums-wasser/floss-aus-holz.html)
Vorschlag 3
Traumfänger basteln
Um Träume zu sammeln kann man sich einen traumhaften Traumfänger basteln. (Ihr kennt solche Gegenstände
bestimmt schon, es heißt, Indianer hatten sie über ihren Schlafplätzen hängen.)
Anregungen gibt es hier auf der Seite “Spiele” oder auch auf Youtube:
Es können auch Äste bzw. Zweige aus der Umgebung genommen werden.
Fäden, Perlen, bunte Papierschnipsel sollten vorhanden sein.
2. Ich habe mir ein Floß gebaut im großen Strom der Zeiten,
ich treibe mit den Träumen fort und bleibe.
3. Ich habe mir ein Floß gebaut, der Alltag holt mich ein,
ich stärke mich in meiner Angst und weine.
4. Ich habe mir ein Floß gebaut und treff‘ auf große Wellen,
ich kehre mit den Fluten um und strande.
5. Ich habe mir ein Floß gebaut und lande auf gutem Boden,
Ich pflanze meine Träume ein und lebe.
(© H.-J. Netz; P. Janssens)
VII.
Credo und Fürbitte
Wir glauben an Gott,
den Ursprung von allem,
was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens,
aus der alles fließt,
das Ziel der Schöpfung,
die auf Erlösung hofft.
Wir glauben an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes,
von Maria geboren.
Ein Mensch, der Kinder segnete,
Frauen und Männer bewegte,
Leben heilte und Grenzen überwand.
Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod
hat Gott die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist er gegenwärtig
und ruft uns auf seinen Weg.
Wir glauben an Gottes Geist,
Weisheit von Gott,
die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung
und schenkt Hoffnung,
die auch der Tod nicht zerstört.
Gebet
Wir wollen uns in diesem Gebet erinnern:
Ich erinner mich an meinen Vater.
Mein Vater hat mir das Fahrrad fahren beigebracht, er hat mir die Bohrmaschiene erklärt und gezeigt, wo nachts der
große Wagen scheint. Er hat mir die Welt erklärt. (Erwachsener)
Ich erinner an meinen Vater.
Er bringt mich morgens in en Kindergarten und dabei lachen wir oft. (Kind)
Ich erinner mich an meinen Vater.
Mein Vater hat in seinem Leben viel gearbeitet. Er wollte, das wir als Familie es gut haben und auch mal in den Urlaub
fahren können. Ich hätte meinen Vate gerne öfter gesehen.( Erwachsener)
Ich erinner an meinen Vater.
Er ist im 2. Weltkrieg gefallen und ich habe ihn nie kennengelernt. Ich erinner an all die Kinder die Vaterlos aufwachsen,
weil Diktatoren und Gewissenlose es nicht gelernt haben Frieden zu halten. (Großvater)
Vaterunser
VIII.
Segen
Für den Segen wollen wir alle Kinder nach die Mitte bitten und die Väter und anderen Erwachsenen
bilden rundum einen Kreis.
„Wir sehen uns immer wieder.
Wir sind da. wir sind für euch da.
Wir kriegen Kraft und geben sie weiter.“
So segne uns Gott der Vater,
der Sohn und der Heilige Geist. Amen