Träume malen
Was eigentlich immer geht: Träume eignen sich hervorragend dafür, gemalt zu werden
oder zum Ausgangspunkt eines Bildes genommen zu werden. Auch hier gilt: Das ist etwas
für Kinder, aber auch für Väter. Vom Kugelschreiber bis zu hochwertigen Farben und
Pinsel lässt sich jedes Material einsetzen.
Anschließend (oder auch währenddessen) kann der Traum bzw. das Traumbild erneut
nacherzählt werden. Vielleicht ergibt sich auch ein Impuls, das Bild über den Traum hinaus
zu ergänzen, z. B. indem ein Gegenstand, eine Inhalt, eine Farbe hinzugefügt werden, die
dem Traum eine neue, gute Richtung geben.
Über Alpträume reden
Viele Kinder haben Träume, die ihnen Angst machen. Sie haben ganz von selbst das
Bedürfnis, sie zu erzählen. Es ist für einen Vater meist selbstverständlich, das Kind
trösten zu wollen, und zu versuchen, düstere Gefühle zu vertreiben. „Es war nur ein
Traum“, sagt man dann oft schnell. Oder: „Es gibt keine Monster.“ Oder: „Das ist jetzt
vorbei, vergiss es.“ So ein echt fieser Traum aber klebt. Der Schrecken war echt. Und so
sollte man ihn auch behandeln, wo soll das Kind sonst hin damit? „Oh ja, das war
gruselig, da muss man sich ja fürchten!“ Und es hilft, sich genau erzählen zu lassen, was
im Traum passiert ist. Und interessiert zuzuhören, gerade, wenn es durcheinander geht
oder keinen rechten Sinn ergibt. Traumlogik ist anders als das, was wir gewöhnt sind. Es
muss auch keine verborgene Botschaft darin stecken, es hat alles sein eigenes Recht. Es
kann sogar sein, dass sich das Traumgeschehen im Erzählen verändert. Es ist nicht
einfach, einen Traum „richtig“ wiederzugeben, erst recht nicht, ihn zu verstehen, aber im
Reden, im Mitteilen tut sich etwas.
Und dann ist da manchmal noch die bange Frage: Was ist, wenn der Alptraum wieder
kommt mit seinem erschreckende Inhalt? – Da ist es wichtig, standzuhalten. „OK, das
kommt sehr selten vor. Aber überleg mal: Wenn in dem Traum … (das und das) passiert,
was kannst Du da tun?“ Auch das ist nicht logisch. Darum geht es auch nicht. In einem
klassischen Angsttraum etwa versagen die Beine und es ist kein Entkommen. Als
„Gegenmaßnahme“ kann ich mir vorstellen, es wachsen mir Flügel. Oder der/die/das
Böse, das einen verfolgt, muss plötzlich furchtbar Niesen oder dringend auf’s Klo.
Solcher Art Vorstellungen helfen tatsächlich im Moment bei der Beschäftigung mit dem
Traumbild, verwandeln unsere Gefühle, und es kann durchaus sein, dass man auf diese
Weise in den nächsten schlimmen Traum eine Prise Mut und Kraft mitnimmt.
Oder:
Wovon träumst du?
Gemütlich rumfläzen, Augen zu oder in die Luft gucken und sich den Fantasien
überlassen!
Was würdest du jetzt gerne tun?
Was wollen wir zusammen machen?
Wenn das gerade nicht geht: Wie sähe das aus?
Was würde passieren?
Sich Träume erzählen
Man kann es sich auch zu einer schönen, verbindenden Gewohnheit bzw. zu einem
kleinen Ritual machen, sich z. B. morgens Träume aus der Nacht zu erzählen. Auch hier gilt
die Devise: Traumlogik muss nicht korrigiert werden. Alle Einfälle sind aber willkommen.
Freundliche Neugier und gemeinsames Staunen über die fantastische Welt der Träume
tun gut und wirken bereichernd.
Väter und Kinder können wechselseitig erzählen. (Natürlich ist das davon abhängig, wie
viel Gesprächsbedarf ein Kind gerade selber hat bzw. wie aufnahmebereit die Kinder
gerade sind.)
Traumreise
Komm, wir spielen was! Lass uns mal träumen:
Wohin könnten wir reisen? Wo möchtest du hin?
Ich frage mich:
Wie sieht‘s da aus?
Wie riecht die Luft?
Was machst du da den Tag über?
Wen treffen wir?
Was machen wir zusammen?